Was kostet der Hund denn?

Die Anschaffungskosten für einen Toy oder Zwergpudel sind immer ein heikles Thema. Sehr oft telefoniert oder schreibt man mit einem Interessenten wegen eines Welpen, irgendwann (mal früher mit dem ersten oder zweiten Satz, manchmal auch nach einigen Minuten oder sogar erst bei einem zweiten oder dritten Anruf/Mail) kommt dann auch die Frage nach dem Preis. Hier merkt man dann sehr oft, wie der Gesprächspartner am anderen Ende der Telefonleitung „zusammenzuckt“. Manche sind dann sehr ehrlich und sagen direkt „Das ist mir zu teuer.“ oder etwas ähnliches, einige werden sogar beleidigend und schreiben im Nachhinein sehr lange Emails (nach dem Motto: ist ja schließlich Lebewesen. Ja aber nach dieser Logik düfte der Tierarzt kaum was verlangen und der Kinderarzt müsste erst recht gratis arbeiten) . Sehr oft bekommt man aber auch eine ausweichende Antwort und weis ziemlich genau, dass man nichts mehr von dem Gegenüber hören wird. Ich frage mich oft, wenn das Geld sowieso sehr knapp kalkuliert ist, wie willst du dann den Tierartzt bezahlen? Eine Übernachtung + Behandlung in der Tierklinik kostet mal schnell 800€-1000€, egal welche Rasse. Kastration/Sterilisation kostet ebenfalls je nach Region 1200-1500€.

"Was kostet der Hund denn?" Das ist meist die erste Frage. Überhaupt kein Interesse an den Elterntieren, unserer Aufzucht oder auch der Gesundheit usw. Je günstiger desto besser alles andere ist unwichtig. Aber unsere Hunde sind keine Billigartikel! Es sollen deine Familienmitglieder werden und sie ein ganzes Hundeleben lang begleiten! Keiner kann dir eine Garantie geben, aber du hast mit dem Rassehund der aus überprüfter Zucht stammt das Beste was du bekommen kannst an Absicherung. Ein Pudel Welpe hat nun mal seinen Preis, wie alle Rassehunde. Auch die Inflation, extrem gestiegene Tierarztkosten, Futter, Energie und Fahrtkosten müssen wir eben weitergeben. 

Wir sind kein Basar. Wir handeln nicht. Probieren zwecklos und für beide Parteien unangenehm. Unsere Hunde werden zu gängigen Rassepreisen umziehen. Es gibt bei uns weder Welpen ohne Impfung oder Stammbaum zwecks Preisminimierung! Wir bekommen auch keine Spenden oder Fördermittel.

Dafür bekommt du einen Hund der mit viel Liebe, Arbeits- und Kostenaufwand für einen optimalen Start in sein langes Pudelleben aufgezogen wurde! Niemand von uns fährt einen Sportwagen oder trägt eine teure Uhr, stattdessen investieren wir in unsere Tiere! Ganz einfach: Wir haben nirgends gespart.

Wir möchten deshalb hier auf dieser Seite einmal darüber informieren, wie sich der Preis für einen Welpen eigentlich zusammensetzt:
 

Zuerst sind da die festen Kosten, die bei einem Wurf zwangsläufig auflaufen und auch direkt zugeordnet werden können, ohne die Anschaffungskosten der Zuchttiere (du kannst mal bei einem beliebigen Züchter anrufen und fragen, wieviel eine Zuchthündin/Zuchtrüde kostet und wielange du auf der Warteliste stehst, und selbst dann gibt dir keiner die Garantie, dass sie jemals einen Wurf bekommen kann oder sich perfekt entwickelt um zuchttauglich zu sein)

Deckrüde : Wir selbst haben eigene und wir setzen zumindest hin und wieder einen Fremdrüden ein, um frisches Blut in die Linien zu bekommen. Die Decktaxe liegt bei ca. 800 Euro (und auch deutlich darüber), hinzu kommen noch die nicht unerheblichen Fahrtkosten, da man meistens mehrere hundert Kilometer zurücklegen muss, sowie Übernachtungskosten. Bei einer mittleren Wurfstärke von ca. 2-4 Welpen entfallen also mindestens 300 Euro auf jeden Welpen.  

Tierartzt: Die Welpen werden bis zu ihrer Abgabe mit frühstens 8-9 Wochen geimpft, gechipt und haben einen Impfpass. Ebenso lassen wir beim dem Impftermin unseren Tierartzt eine umfangreiche Unsuchung machen. Hier wird Herz, Augen, Ohren, Rute, Wirbel, Zähne kontrolliert und dokumentiert. Hinzu kommen noch die Kosten für mehrere Entwurmungen. Ohne irgendwelche anderen Probleme kommen hier also ca. 220 Euro je Welpe zusammen.

Futter: Etwa ab der 4. Woche wird den Kleinen zusätzlich zur Muttermilch hochwertiges Futter in Form von zuerst Welpenmilch, dann Nassfutter und später auch Trockenfutter zugefüttert. Weiterhin wird der Mutterhündin während der Säugungsphase energiereiches Futter in ausreichender Menge gereicht, damit sie genug Milch produzieren kann um einen gesunden und starken Wurf großzuziehen, ohne selbst Schaden zu nehmen. Hinzu kommen dann noch „Leckerchen“ in Form von z. B. gekochter Hähnchenbrust, Ziegenmilch, Magerquark. Auch hier muss man gut 50 bis 80 Euro je Welpe einkalkulieren.  

Formalitäten:  Hierunter wollen wir mal die anfallenden Kosten für die Abwicklung mit der Zuchtbuchstelle. Je nach Verband muss man auch hier ca. 100 Euro je Welpe einplanen.  
 

Reinigung:  Die Unterlagen in den Wurfkisten und Welpengehegen werden mindestens einmal täglich gewechselt und gewaschen. Bis zur Abgabe mit 9 Wochen kommen hier etliche Waschmaschinenladungen zusammen (Natürlich in einer separaten Waschmaschine, die man für solche Zwecke extra angeschafft hat.). Auch sind Welpen nicht von Natur aus stubenrein und hinterlassen schon mal Verunreinigungen in der Wohnung, wenn sie sich frei in dieser bewegen dürfen. Hinzu kommt noch der Entdeckungsdrang der Kleinen, wie lange wohl die Tapete an der Ecke standhält oder das Stuhl- oder Tischbein den kleinen Zähnchen widerstehen kann. Hier kommen also schon mal mehr als 400 Euro je Welpe zusammen, die man als Züchter erst mal vorhalten muss. Das war aber noch lange nicht alles, auch die Mutterhündin, Jungtiere und auch ältere aus der Zucht genommene Tiere sind ja noch vorhanden. Die Kosten für die Unterhaltung dieser Hunde können zwar nicht direkt einem Wurf zugeordnet werden, lassen Sie uns doch trotzdem mal kurz überlegen, was hier noch so alles im Jahr zusammenkommt:  Vereinsbeiträge, Hundesteuer und Versicherung  Als Züchter ist man üblicherweise in einem Zuchtverband organisiert, für den natürlich auch Jahresbeiträge fällig werden. Weiterhin muss für jeden Hund – teilweise auch pauschal in Form einer „Zwingersteuer“ – bei der Stadt/Gemeinde eine Steuer entrichtet werden, die aber deutschlandweit stark unterschiedlich ist. Hier ist in der Regel für einen kleinen Toypudel der gleiche Betrag zu entrichten wie für einen großen Hund. Auch eine Haftpflichtversicherung sollte man für seine Hunde abgeschlossen haben, falls unterwegs beim Spaziergang oder auf Ausstellungen mal was passiert.  

Ausstellungen und Zuchtzulassung:  Um die Hunde als Zuchttiere anerkannt zu bekommen, muss man mit diesen Ausstellungen besuchen und entsprechende Bewertungen erhalten bzw. bei diesen Anlässen eine Zuchttauglichkeitsprüfung absolvieren. Hierfür werden jeweils Nenngelder fällig, weiterhin legt man meistens mehrere hundert Kilometer mit dem Auto zurück, verbringt teilweise ganze Wochenenden am Ausstellungsort und opfert etliche Stunden seiner Freizeit. Hinzu kommen noch gesundheitliche Untersuchungen bei einem extra dafür ausgebildeten Tierarzt.  

Unterhaltung der Zuchttiere, Jung- und Althunde: Die Zuchttiere sind natürlich der Stolz und auch wichtigster Bestandteil eines jeden Züchters. Sie unterliegen einer strengen Auswahl und müssen bestimmte Kriterien erfüllen, um in der Zucht eingesetzt zu werden. Hündinnen dürfen dann ab einem Alter von ca. 14 Monaten bis maximal 7 Jahren ein mal pro Jahr einen Wurf bekommen. Daneben sind aber auch Nachwuchshunde und aus der Zucht ausgeschiedene Tiere vorhanden. Diese werden alle das ganze Jahr hindurch mit einem guten Futter versorgt, geimpft, entwurmt, gepflegt, beschäftigt, …  

Tierarzt: Pudel sind bei entsprechender Haltung keine anfällige Rasse, trotzdem muss man neben Impfungen und Wurmkuren auch noch andere Kosten für den Tierarzt einplanen. Dies sind zum Beispiel Untersuchungen einer tragenden Hündin (Ultraschall, Röntgen), Welpenabnahme und -untersuchungen, ggf. auch einen Kaiserschnitt bei der Geburt. Daneben treten aber auch mal Verletzungen auf, Magen-Darm-Probleme oder auch Entzündungen, die einen Besuch beim Tierarzt notwendig werden lassen. Wie bei jeder anderen Rasse eben auch. 

Sonstiges: Hier fassen wir einfach mal den Rest zusammen, der oben noch nicht aufgeführt wurde: Liegekissen und -körbchen, Leinen, Halsbänder oder Geschirre, Kämme, Shampoo, Wasser, Frisör und Bürsten, Transportvorrichtungen für Fahrten mit dem Auto, Hundespielzeug, Inserate, Webseite, Fotoausrüstung, Wurfkiste …  Vermutlich ist diese Aufstellung noch weit von vollständig entfernt, gibt jedoch schon mal einen Einblick in den finanziellen Aufwand, der bei der Zucht von Pudel so aufläuft (und natürlich auch bei der Haltung, was man vor einer Anschaffung bedenken sollte.). Hinzu kommt noch ein erheblicher Zeitaufwand (den man aber gerne betreibt), um allen Tieren gerecht zu werden. Erst dadurch werden die Welpen gut sozialisiert und sind dazu in der Lage, sich in einer neuen Umgebung schnell und unkompliziert einzufinden, damit die neuen Besitzer viel Spass mit und an ihnen haben.